"Zeig Courage!"

Auch wenn wir eine der wenigen Schulen in Sachsen sind, die den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ tragen dürfen, kann man lange noch nicht davon ausgehen, dass jeder Schüler dieser Auszeichnung gerecht wird. Rechte Parolen auf den Schulbänken gekritzelt, diskriminierende Schmierereien an den Toilettenwänden und unangebrachte Kommentare sind auch am Humboldt zu finden. Das Schule-Ohne-Rassismus Team setzt sich nun schon seit mehr als zwei Jahren gegen Rechtsextremismus und Diskriminierung an unserer Schule ein. Aktionen wie der Themennachmittag am 9. Mai organisiert das Team um das couragierte und engagierte Handeln der Schüler zu fördern. An diesem Nachmittag wurde nicht nur die Fotoausstellung des Künstlers Gerd Elitzer in der Schulbibliothek eröffnet, sondern auch zu Workshops zu den Themen Asyl und Homophobie eingeladen. Die Gesprächsrunden boten reichlichen Diskussionsstoff und ließen den Nachmittag viel zu schnell vorbei gehen. Obwohl für den Themennachmittag ausreichend geworben wurde, war die Teilnehmerzahl erschreckend gering. Unsere Schule befindet sich in diesem Moment an einem kritischen Punkt der Entwicklung. Ein Großteil der Schülerschaft scheint vergessen zu haben, dass man nicht so vor sich hin leben kann. Wenn man die Augen vor Rassismus verschließt, ist man ein Teil der Diskriminierenden. Nur noch wenige, wie die Mitglieder des SoR-Teams wissen, was es bedeutet, couragiert zu leben und das auch zu zeigen. Themennachmittage, Workshops und Diskussionsrunden bieten soviel neues Wissen, das man im Unterricht so nie lernen wird, und was doch essentiell für unser Leben ist. Diese Aktionen sollen anregen, die Augen zu öffnen und gegen Diskriminierung zu kämpfen. Und die geringe Teilnahme an diesen lässt eher schließen das unsere Humboldt-Schüler teilnahmslos vor sich hin vegetieren wollen.