Jeden Tag werden wir mit ihr konfrontiert - der Kunst der Straße. Doch bei StreetArt denken die Meisten nur an vollgesprayte Häuser oder Unterführungen. Bedauerlich, wo doch bei Weitem nicht nur Graffito Straßenkunst ist. Erst bei genauerem Hinsehen erkennen wir den weiteren Teil von ihr: Akrobaten,   Bauchredner, Tänzer, Fakire, Jongleure und Musiker, die ihre ganz eigene Kunst darbieten. Ihnen allen begegnen wir, wenn wir einen etwas längeren Rundgang durch die Leipziger Innenstadt unternehmen. Jedoch sehen wir oft eben die Künste der Straßen nicht als Kunst an, sondern als Verschandlung unsere Stadt. Wenn ein neues Graffiti an der Mauer an der Ecke erscheint, egal wie schön es ist, denken wir leider zuerst nicht an die wahren Werte des Graffiti, sondern eher an die Kosten die man aufbringen müsste, um es zu entfernen. Oder hoffen, dass der alte Mann mit der Piccoloflöte ein wenig mehr versucht die richtigen Töne zu treffen, obwohl er vielleicht seine ganz eigene Interpretation des Stückes darbietet. Eigentlich müssten wir uns freuen, dass uns ein neues Kunstwerk geschenkt wurde oder es wenigstens tolerieren, da gerade die Begegnung mit Straßenkunst ein immer größer werdender Bestandteil unseres Lebens wird. Lauft doch einmal mit offenen Augen und Ohren durch die Stadt, um die schönen Künste der Straßen zu entdecken! Es lohnt sich. Doch in dieser Ausgabe wollen wir euch nicht nur die Straßenkunst näher bringen, sondern euch auch mit interessanten Schulnews in den Sommer begleiten. Als Schüler erfährt man eher selten wirkliche Glücksmomente und diese treten auch nur in zwei Fällen ein. Erstens, wenn sich der Lehrer erbarmt und der Klasse keine Hausaufgaben (die sowieso nur ein dutzend Schüler gemacht hätten) aufgibt, oder  zweitens, wenn endlich Ferien sind! Da Letzteres nun bald eintritt, wollen wir euch, liebe Leidensgenossen, natürlich  mit einer neuen sonnigen Ausgabe der „Ausverkauft“ erfreuen und euch beglückwünschen, dass ihr alle dieses Schuljahr erfolgreich hinter euch gebracht habt. Hoffentlich sehen wir die Meisten von euch nächstes Jahr wieder. Bis dahin: Viel Spaß beim Schmökern!


Wusstest du schon...

1.  …, dass das im Plural stehende Wort „Graffiti“ aus dem italienischen kommt und daher die Einzahl „Graffito“ ist?

 

2.  …, dass ursprünglich ein Graffito als eine, in Wand oder Stein geritzte  Inschrift bezeichnet wurde?  Heute versteht man unter diesem Begriff  einen an die Wand gesprühten bzw. gepinselten Schriftzug oder ein Bild.

 

3.  …, dass man vermutet, dass es die ersten Graffiti bereits schon im alten Ägypten, also ca. um 4000 v. Chr., gab?  Das waren zum Beispiel private Inschriften oder kleinere Zeichnungen die man damals in einem Felsen, in Grabstätten, Tempeln und Statuen geritzt hat.

 

4.  …, dass sich schon in der frühen Antike (vor etwa 2800 Jahren) Menschen auf die Straßen stellten, um sich etwas Kleingeld mit Musik zu verdienen?

 

5.  …, dass ein Graffito nicht nur mit Sprayfarbe an die Wand oder auf den Boden gesprüht werden kann? Mittlerweile gibt es ein neues, interessantes Mittel: Moos.  Bei dieser Technik wird mit einem besonderen Klebstoff das Moos zu einem Motiv zusammengesetzt. Diese etwas andere  Art von Graffiti nennt man „Moos-Graffiti“

Die 5 besten Graffitis in Leipzig