UNSERE UMWELT

 Der Klimawandel steht in den Startlöchern und wir sind mitten drin. Der Durchschnittsbürger verbraucht ca. 11t CO pro Jahr und das hat fatale Folgen. Das Eis der Polkappen schmilzt ab und der Meeresspiegel steigt. In einigen Regionen kommt es häufiger zu extremen Wetterereignissen und zunehmenden Niederschlägen, während anderswo verstärkt extreme Hitzewellen und Dürren auftreten.

 

Es ist jedoch nicht damit getan, unsere liebsten Fortbewegungsmittel gegen Elektroautos auszutauschen, Solarmodule aufs Hausdach zu schrauben und ein paar Windräder in die Nordsee zu pflanzen. CO hat leider die Eigenschaft, dass wir es weder riechen, schmecken noch sehen können...

 

 

In der Winterausgabe des orinoco schreiben wir deshalb, über wichtige Themen, wie den „Klimawandel und wie darüber hinweg gesehen wird", „die Gefahr für gesunde Korallenriffe", „Fast Fashion", „Zero Waste", „Greta Thunberg" und einige mehr. Diese Ausgabe soll euch zum Thema Klimawandel aufklären und euch aufzeigen , wie man ein umweltbewussteres Leben führen kann. Falls wir jetzt euer Interesse geweckt haben, dann ist diese Ausgabe des orinoco genau das Richtige für euch.

 


Klimawandel und wie darüber hinweggesehen wird

Wir konnten die Wäsche auch schon im Februar nach draußen hängen, es gibt eben auch warme Jahre.“ sagt Oma Erna. Du sitzt am Kaffeetisch und verdrehst jetzt vielleicht die Augen. Du überlegst: „Sagt sie das nur so? Oder streitet sie den Klimawandel ab?“

 

Oma Erna ist nur ein Beispiel für viele Senior*innen. Oft liegt es an Erfahrungen, die sich irgendwann als Fakt äußern. Auch Personen des öffentlichen Lebens, vor allem zu bemerken in Politik und Forschung, wobei zweiteres oftmals mit Geld auszuhandeln ist, haben den ein oder anderen negativen Kommentar zum Thema Klimawandel gemacht. Macht sie dies zu Klimaleugner*innen? Ab wann spricht man von Klimaleugnung und was haben solche Kommentare gemeinsam?

 

Klimawandel- Was ist das?

 

Man hört in letzter Zeit von allem Möglichen zum Thema Klima. Doch welche Veränderungen wird das Klima in der Zukunft durchleben müssen? Der Meeresspiegel steigt, was für viele Regionen der Welt, wie zum Beispiel die Pole, sehr risikoreich ist. Forschende, Meteorolog*innen und Geograph*innen haben durch Messungen bestimmen können, dass die Durchschnittstemperatur auf der Erde zukünftig circa 5°C betragen wird. Dass diese klein erscheinende Gradzahl die komplette Welt auf den Kopf stellen wird, sieht man ihr gar nicht an. Doch extreme Wettersituationen, wie Stürme, Dürren und Überschwemmungen, werden immer häufiger passieren. Schon jetzt leiden Menschen, Tiere und Pflanzen an den Folgen des Klimawandels. Wie vorhin erwähnt, schmilzt das Eis an den Polen, sodass sie in weniger als 30 Jahren sehr wahrscheinlich nicht mehr existieren werden. Das ist nicht nur für die Polarbären und Robben ein Problem, sondern erhöht den Meeresspiegel erheblich.

 

Der Treibhauseffekt

 

In unserer Atmosphäre bewirken bestimmte Gase (wie vor allem Kohlenstoffdioxid, Methan, Fluorkohlenwasserstoffe und Distickstoffmonoxid) den gleichen Effekt wie das Glasdach eines Treibhauses (also ein Haus aus Glas, in dem Pflanzen wachsen). Die Sonnenwärme kommt durch das Glasdach, kann aber nicht mehr heraus: Es heizt sich auf natürliche Weise auf. Die Gase sind für den „natürlichen Treibhauseffekt“ zuständig und nötig, um auf der Erde leben zu können, da es sonst viel zu kalt wäre. Die Wärme der Sonnenstrahlen kommt hinein und ein bestimmter Teil bleibt erhalten. Das sorgt für ein angenehmes Klima auf unserer Erde. Das heißt, der natürliche Treibhauseffekt ist also überlebenswichtig, was macht ihn denn jetzt so gefährlich?

 

Neben dem natürlichen Treibhauseffekt gibt es auch den vom Menschen gemachten. Dieser ist der Hauptverursacher für den Klimawandel. Seitdem Menschen immer mehr Energie verbrauchen, Auto fahren, fliegen oder Fabriken bauen, gelangt immer mehr Kohlenstoffdioxid in die Luft. Außerdem werden Bäume, die Kohlenstoffdioxid aus der Luft nehmen und in Sauerstoff umwandeln, in einem ständig steigenden Maß abgeholzt. Insbesondere die Abholzung der tropischen Regenwälder (sie gelten als die „grüne Lunge“ der Erde) ist daher schädlich. Auch der Anstieg unseres Fleischkonsums trägt zur Erderwärmung bei. Letztendlich verursachen diese und andere Gründe, dass das G(l)asdach immer dichter wird und die Strahlen demnach immer schlechter entweichen können. Es wird also umso wärmer, je mehr wir von den Treibhausgasen produzieren und unbedacht in die Luft ausstoßen.

 

Klimaleugner im Netz

 

Es gibt in der Wissenschaft unterschiedliche Meinungen darüber, ob es eine allgemeine Klimaerwärmung gibt und welchen Anteil der Mensch daran hat.“, so Klaus Miehling, der sich in der European, einem Debattenmagazin, über das Thema Klimawandel ausließ. Wenn man sich den Artikel durchliest, kommt man immer mehr zu der Überzeugung, dass Klaus Miehling ein Klimaleugner ist.

 

Er meint: „Die These vom menschengemachten Klimawandel hilft außerdem der Politik, ihre ideologischen globalsozialistischen Ziele durchzusetzen. Nach wie vor glaubt eine überwältigende Mehrheit in Deutschland, dass der Klimawandel maßgeblich oder sogar ausschließlich vom Menschen verursacht wird. Die Propagandamaschinerie der Bundesregierung, der EU und der UN leistet hervorragende Arbeit.“

 

Miehling beschäftigt sich vor allem mit den Bereichen Religion und Klimawandel und stellt dahingehend Zusammenhänge mit berühmten Klimaaktivist*innen auf. „Wanderprediger wie Greta Thunberg rufen zum Kreuzzug auf“, ist nur ein Auszug aus seiner Debatte. Doch wie bei vielen Behaupter*innen, stellt er auch Rückfragen, die die Lesenden zum Nachdenken bringen sollen, wie zum Beispiel: „Welche der freitags die Schule schwänzenden Jugendlichen inklusive ihrer Anführerinnen wie Greta Thunberg oder Luisa Neubauer können diese Fachkompetenz (über Klimaforschung) für sich beanspruchen?“

 

Miehling schreibt in seiner Zusammenfassung: „Eingangs habe ich geschrieben: ,Warum Sie aus der Klimakirche austreten sollten.‘ Die schlechte Nachricht: Sie können es im Grunde gar nicht. Sie müssen weiterhin die Energiewende und die globale Umverteilung mitbezahlen und den Verlust an Lebensstandard hinnehmen. Aber Sie können sich innerlich lossagen. Niemand kann Sie zwingen, zu glauben. Und wenn genügend Menschen den Glauben verweigern, können sie eines Tages die Klimareligion und vielleicht auch die dahinterstehenden finsteren Pläne zu Fall bringen.“

 

Auch das Buch von Hartmut Bachmann „Die Lüge der Klimakatastrophe… und wie der Staat uns damit ausbeutet-manipulierte Angst als Mittel zur Macht“ (erschienen 2010) überrascht mit einer Bewertung von 4/5 bei Amazon.

 

Zusammengefasst gibt es verschiedene Meinungen, aber die Ergebnisse von 95% der Forscher*innen sagen das Gleiche: Der Klimawandel ist real.

 

Für die einen oder anderen, die sich erst jetzt mit der Thematik beschäftigen, mag es Sinn ergeben. Der Artikel beschäftigt sich nur mit der groben Zusammenfassung eines der größten Themen des 21. Jahrhunderts. Zu erwarten war also keine wissenschaftliche Studie, die das Thema ausführlich behandelt. Aber ich fordere die Lesenden dazu auf, sich ein eigenes Bild zu schaffen.

Fast Fashion

Es ist 22 Uhr. Du arbeitest bereits seit 7 Uhr am Morgen. Du hast noch nichts gegessen, es ist staubig, dein Hals tut weh, dein Rücken tut weh und deine Beine auch. Du bist wahnsinnig erschöpft, hast diese Nacht vielleicht drei Stunden geschlafen und in jedem Moment könnte das Gebäude zusammenstürzen, in dem du dich befindest.

 

Du bist eine Näherin in Bangladesch. Du sitzt jeden Tag 10 bis 15 Stunden an der Nähmaschine, mit nur wenigen und kurzen Pausen. Außerdem hast du so gut wie nichts zu essen und das alles für vielleicht 50€, die du in einem Monat verdienst. Von diesem Geld bezahlst du dann deine Miete, ernährst deine Kinder und dich selbst. Doch du hast keine Wahl.

 

Fast Fashion“ ist Englisch und bedeutet übersetzt „schnelle Mode“. Der Begriff kommt daher, dass große Ketten wie H&M, Zara oder Primark ihre Kleidung immer schneller herstellen möchten. Das Fast-Fashion-Prinzip: Erst gucken sich die Designer der großen Ketten die neusten Trends, zum Beispiel auf Fashion Weeks oder großen Luxusmarken ab. Dann lassen sie ihre eigene Kleidung schnell entwerfen und nähen. So hängen schließlich alle paar Wochen neue Kleidungsstücke auf den Stangen – und zwar zu sehr günstigen Preisen! Ein T-Shirt kostet zum Beispiel 4,95€, davon sind 2,10€ der Gewinn für den Unternehmer, 0,65€ für das Marketing, 0,79€ für die Steuern, 0,62€ für die Fabrik, 0,40€ für das Material, 0,06€ für den Transport und nur 0,13€ gehen an die Näherin.

 

Bei einem T-Shirt für 29,00€ sieht das nicht großartig anders aus. Dabei gehen 0,16€ an die Näherin. Die Nachfrage ist groß, denn für den Konsumenten ist der günstige Preis unglaublich verlockend. Trends für wenig Geld, dafür aber mit schlechterer Qualität. Das Ergebnis daraus ist dann, dass die Kleidungsstücke schnell kaputt gehen und nicht oft getragen werden können.

 

Der Trend von heute ist der Müll von morgen.

 

60 Millionen Menschen arbeiten weltweit in der Bekleidungsindustrie. Pro Jahr werden über 80 Milliarden Kleidungsstücke produziert. Deutschland importiert für 43,6 Milliarden Euro Kleidung. 90% kommen aus nichteuropäischen Ländern wie China, der Türkei oder Bangladesch. Bereits heute kauft jede*r Deutsche laut Statistik sechzig neue Kleidungsstücke pro Jahr, also mehr als einen Artikel pro Woche: Tendenz steigend. Im Durchschnitt tragen wir ein Kleidungsstück ganze vier Mal, bevor wir es aussortieren. Als Folge landen rund eine Million Tonnen Altkleider jährlich auf der Müllhalde und in Altkleidercontainern.

 

Die Fertigungszyklen der wechselnden Trends werden immer kürzer, auch werden die Lieferfristen immer knapper kalkuliert. Die Fabrikbetreiber im globalen Süden und Osten tragen das volle Risiko für Qualität und Lieferfrist. Dies bekommen vor allem die Näher*innen zu spüren. Massive Arbeitsrechtsverletzungen sind an der Tagesordnung. Sie stehen unter hohem Zeit- und Leistungsdruck. Unbezahlte Überstunden gehören zum Alltag. Preiskonkurrenz und ein geringer Verhandlungsspielraum über Preis und Lieferfrist verstärken diese Probleme.

 

Auch ökologisch hat das Konzept “Fast Fashion” katastrophale Auswirkungen. Über 70% unserer Kleidung besteht aus billigen Synthetikfasern. Beim Waschen gelangen kleine Teile in Abwässer und Meere. Die Stoffe sind nur schwer zu recyceln, denn die Fasern eignen sich nicht zur Herstellung neuer Kleidung. Aber auch die Ökobilanz eines Baumwoll-T-Shirts ist verheerend. Um ein Kilo Baumwolle herzustellen, werden rund 15.000 Liter Wasser benötigt! Auf ein T-Shirt gerechnet macht das 22.500 Liter. Dazu kommt ein Kilo umweltschädlicher Chemikalien, die für die Herstellung benötigt werden und acht bis neun Kilo CO2 für Produktion und Wäsche eines T-Shirts. Eine massive Umweltbelastung! Die immer wieder passierenden Katastrophen, sprich Feuerausbruch und Zusammenstürze der Fabriken unterstützen diese verheerende Belastung für unsere Umwelt.

 

Was kann man als Normalverbraucher machen?

 

Einfach mal auf den Konsum achten. Und sich dann beim Kaufen länger damit beschäftigen, ob dieses Kleidungsstück jetzt wirklich nötig ist. Wie erkenne ich nachhaltige Mode? Es gibt einige Siegel, die zeigen, ob diese Kleidung nachhaltig hergestellt wurde. Ganz einfach könnt ihr es euch machen, wenn ihr anstatt große Modeketten einfach mal Flohmärkte oder „Second Hand“ Läden besucht. Das Wichtigste ist, dass wir uns als Normalverbraucher bewusst werden, was wir konsumieren und auf wessen Kosten. Mit dieser Einstellung kann jede*r unsere Umwelt positiv beeinflussen, ohne viel Aufwand zu betreiben.